Eingedrungene Luft verursacht in Leitungssystemen für Flüssigkeiten fast immer Probleme. Der Volumenstrom reißt Bläschen mit und transportiert sie durch den Kreislauf. Die Luft sammelt sich an hochgelegenen Stellen und in größeren Hohlräumen wie zum Beispiel der Pumpenkammer. Das senkt die Effizienz der Pumpen, führt zu Geräuschentwicklung, der Sauerstoff erzeugt Korrosion, Lufttaschen behindern den Flüssigkeitsumlauf und können den Kreislauf sogar komplett unterbrechen. Das Eindringen der Luft lässt sich allerdings kaum vollständig verhindern. Sie diffundiert durch Mikroöffnungen und gerät auch beim Nachfüllen von Flüssigkeit unweigerlich ins System.
In Heizwasserkreisläufen sind Entlüfter deswegen unverzichtbar. Auch Solarthermieanlagen sind mit Entlüftern ausgestattet. Trinkwasserinstallationen mit Armaturen älterer Bauart besitzen ebenfalls Entlüfter, die hier allerdings eher dem Rückfluss von Brauchwasser in die Trinkwasserleitung vorbeugen sollten.
Das Entlüfter-Ventil am Heizkörper und im Heizkreislauf
Jeder moderne Heizkörper besitzt seitlich oben ein manuelles oder automatisches Entlüftungsventil. Manuell lässt es sich mit einem Schlitzschraubendreher oder dem speziellen Entlüfterschlüssel öffnen. Über die Entlüfterschraube tritt die im Heizkörper gesammelte Luft aus. In der Regel genügt es, einmal im Jahr zu Beginn der Heizperiode die Luft aus dem System zu leiten. Ein automatischer Entlüfter für die Heizung wird auch als Schnellentlüfter bezeichnet.
Die Bauteile tragen selbsttätig und kontinuierlich sogar kleine Mengen aus, bevor sie sich ansammeln. Automatische Entlüfter lassen sich selbst montieren. Im Zweifel sollte sich allerdings der Fachmann darum kümmern, um Undichtigkeiten zu vermeiden. Bei der Fußbodenheizung sitzt der Entlüfter am Heizungsverteiler. Meist kommen manuelle Entlüfter zum Einsatz: Automatische Entlüfter können an einer Fußbodenheizung unter ungünstigen Umständen Luft in den Heizkreis einsaugen.
Entlüfter für Solaranlagen
Auch im Kreislauf der thermischen Solaranlage senkt Luft die Effizienz des Systems. Sie stört das Umwälzen des Solarfluids und senkt den Solarertrag. Sauerstoff kann mit dem Frostschutzmittel reagieren. Das führt zu Verklumpen und weiterer Behinderung.
Einige Anlagen verfügen über automatische Entlüfter als Teil der Kellerinstallation. Der manuelle Solar-Entlüfter sitzt am höchsten Punkt, wo die höchste Temperatur und der niedrigste Druck herrschen.
Beim Entlüften einer Solaranlage ist einiges zu beachten. Insbesondere, wenn es sich um eine Anlage für die Heizungsunterstützung handelt, in der bei sehr hohen Temperaturen auch Dampf entstehen kann. Das Entlüften ist in der Regel Teil der jährlichen Wartung durch die Fachfirma.