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Ratgeber Fußbodenheizung

Elektrische Fußbodenheizung – so lohnt sie sich

Eine elektrische Fußbodenheizung erwärmt den Raum vom Boden her mit angenehmer Strahlungswärme. Erfahren Sie bei Buderus mehr zu Aufbau und Funktion elektrischer Fußbodenheizungen, zu den Voraussetzungen für eine Nachrüstung im Altbau, wie der Einbau abläuft und mit welchen Kosten Sie rechnen können.

Wie funktioniert eine elektrische Fußbodenheizung?

Eine elektrische Fußbodenheizung nutzt den Umstand, dass sich von Strom durchflossene elektrische Leiter erwärmen, um damit Räume zu beheizen. Zu diesem Zweck werden Heizleiter unter dem Bodenbelag eines Raums installiert und an die Stromversorgung angeschlossen. Sobald die Heizung eingeschaltet ist, heizt sie sich durch den Stromfluss auf und gibt diese Wärme an den sie umgebenden Boden ab, der wiederum Wärme in den Raum abstrahlt. Dadurch bietet die elektrische Fußbodenheizung verschiedene Vorteile gegenüber dem klassischen Heizkörper: Insbesondere handelt es sich bei der Elektro-Fußbodenheizung um eine Infrarot-Heizung, die einen hohen Anteil an Strahlungswärme erzeugt. Diese wird als besonders angenehm empfunden. Allergiker profitieren zudem davon, dass Strahlungswärme keinen Staub aufwirbelt. Eine Elektro-Fußbodenheizung kann zudem hervorragend klassische Konvektionsheizkörper ergänzen, bei denen sich die erwärmte Raumluft in Deckennähe sammelt, und sorgt so für eine einheitlichere Raumwärme.

Aufbau elektrischer Fußbodenheizungen

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Der Aufbau einer Elektro-Fußbodenheizung ist denkbar einfach: Je nach Modell sind auf einer Heizfolie oder -matte dünne elektrische Leiter aufgebracht, die sich bei Stromfluss erwärmen und diese Wärme anschließend an den Boden abgeben.

  • Heizmatten bestehen aus einem Heizdraht, der mäanderförmig in eine Trägermatte eingearbeitet ist. Sie werden auf dem Rohestrich verlegt und anschließend nach Bedarf mit einer weiteren, dünnen Estrich-Schicht überzogen. Manche Bodenbeläge können auch direkt auf die Heizmatten geklebt werden.
  • Heizfolien bestehen aus einer Aluminium- oder Kunststofffolie, auf der als Hauptleiter links und rechts jeweils ein Kupferband angebracht ist. Dazwischen verlaufen Graphitleiter, die eine gleichmäßige Wärmeverteilung über die gesamte Fläche der Heizfolie ermöglichen. Heizfolien sind besonders dünn und damit besonders gut für die Nachrüstung im Altbau geeignet.

Planung und Auswahl der elektrischen Fußbodenheizung

Ob Sie sich für eine Heizmatte oder eine Heizfolie entscheiden, sollten Sie davon abhängig machen, aus welchem Material der darüber liegende Boden besteht: Heizmatten eignen sich besonders für Fliesen- und Steinböden, während Heizfolien auch unter Parkett- oder Laminatböden installiert werden können. Die Wärmebeständigkeit des Belags, die Sie den Herstellerangaben entnehmen, muss zudem zur maximalen Temperaturentwicklung der Fußbodenheizung passen, damit es nicht zu Schäden am Material kommt.

Bei der Planung ist zu beachten, dass der Boden unter der Heizung entsprechend gedämmt sein muss. Das ist besonders wichtig, wenn direkt darunter der Keller oder die Grundplatte liegt. Über einer Heizmatte muss zudem eine ausreichend dicke Schicht aus Systemkleber oder Estrich aufgebracht werden, wobei die Dicke vom jeweiligen Bodenbelag abhängt: Je weicher und verformbarer dieser ist, desto stärker muss die Schicht über der Matte sein, um diese vor Beschädigungen, etwa durch herunterfallende Gegenstände, zu schützen.
Zusätzlich besitzen elektrische Fußbodenheizungen einen Temperaturfühler, welcher die Bodentemperatur misst und an einen Temperaturregler meldet. Dieser passt die Heizleistung an den Bedarf an und verhindert somit auch, dass sich der Boden zu stark aufheizt. Für eine akkurate Messung muss der Fühler auf gleicher Höhe zwischen zwei Heizmatten oder -folien verbaut sein.

Vor- und Nachteile von elektrischen Fußbodenheizungen

Vorteile Nachteile
  • geringe Kosten für Anschaffung und Installation
  • wartungsfrei
  • einfache und schnelle Verlegung
  • für viele Bodenbeläge geeignet
  • geringe Aufbauhöhe, daher oft auch im Altbau nachrüstbar
  • schnelles Heizen dank kurzer Vorlaufzeit
  • hoher Anteil an Strahlungswärme (besonders angenehm und für Allergiker geeignet)
  • eventuell hohe Betriebskosten

Für welche Bodenbeläge eignet sich eine elektrische Fußbodenheizung?

Waren Fußbodenheizungen früher vor allem unter Fliesen- und Steinböden verbreitet, eignen sich moderne Elektro-Fußbodenheizungen für die Verlegung unter einer Vielzahl von Belägen, darunter auch Holzdielen, Parkett, Laminat, Vinyl, PVC und sogar Teppichböden. Je nach Art des Bodenbelags und seiner Wärmebeständigkeit kommen dabei Heizungen mit unterschiedlicher Heizleistung zum Einsatz, und es ist eine mehr oder weniger starke Estrich-Schicht erforderlich.

Wie lässt sich die elektrische Fußbodenheizung verlegen?

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Planung und Verlegung einer elektrischen Fußbodenheizung erfolgen üblicherweise durch Fachleute, geübte Heimwerker können sie aber auch selbst übernehmen und die Heizung dann von einem Elektriker anschließen lassen. Am einfachsten ist es, den Einbau mit einer Sanierung zu kombinieren. In diesem Fall wird der vorhandene Bodenbelag entfernt und die Heizmatte oder Heizfolie direkt auf dem geglätteten und gereinigten Rohestrich bzw. der Wärmedämmung aufgebracht. Anschließend werden die Leitungen durchgemessen, um sicherzustellen, dass alles richtig verlegt ist. Beim Einsatz von Heizfolien lässt sich der Bodenbelag dann direkt darauf verlegen. Heizmatten müssen noch mit Estrich übergossen werden, der zunächst aushärten muss, bevor der neue Belag verlegt wird. Das Anschließen der elektrischen Fußbodenheizung übernimmt ein Elektriker.

Voraussetzungen für elektrische Fußbodenheizungen

Wichtigste Voraussetzung für den Einbau einer elektrischen Fußbodenheizung ist eine ausreichende Wärmedämmung sowohl des darunterliegenden Bodens als auch des gesamten Gebäudes. Ein unzureichend gedämmter Boden erlaubt es der von der Elektro-Fußbodenheizung abgegebenen Wärme, einfach in den Boden zu entweichen. Das gilt ganz besonders dann, wenn sich unter der Heizung der Keller oder die Grundplatte des Hauses befindet.
Eine ausreichende Wärmedämmung verringert zudem den Wärmebedarf und senkt damit den Verbrauch der elektrischen Fußbodenheizung. Das verringert die für Elektroheizungen typischen, vergleichsweise hohen Betriebskosten und nicht zuletzt die CO2-Emissionen beim Heizen. Auch, indem die Elektro-Fußbodenheizung lediglich ergänzend zu einer anderen Hauptheizung zum Einsatz kommt, lässt sich der Verbrauch verringern.

Weitere Voraussetzungen für den Einsatz einer elektrischen Fußbodenheizung sind:

  • passende Wahl von Heizmatten oder -folie entsprechend dem Bodenbelag
  • Realisieren eines ebenen, sauberen Untergrundes
  • Auslegen einer Trittschalldämmung
  • Einsatz von Temperaturfühler und Thermostat

Kosten einer elektrischen Fußbodenheizung

Im Durchschnitt belaufen sich die Kosten für eine Elektro-Fußbodenheizung auf ca. 20 bis 50 Euro je Quadratmeter für Material, abhängig vom gewählten Modell und seiner Heizleistung. Dazu kommt noch die Montage.

Die Höhe der Betriebskosten hängt von der Leistung des Heizsystems sowie vom Strompreis ab: Die heute fast ausschließlich eingesetzten Direktheizungen lassen sich mit einem Thermostat regeln und jederzeit nach Bedarf einschalten. Sie erwärmen sich daraufhin mit Strom zum regulären Tarif. Teilspeicher-Fußbodenheizungen werden hingegen mit günstigerem Nachtstrom betrieben und geben die nachts erzeugte Wärme über den Tag verteilt wieder ab. Entsprechende Nachtstrom-Tarife sind heute allerdings selten. Nutzen Sie mit einer Photovoltaikanlage erzeugten Strom, verringern sich die Betriebskosten abermals. Wartungskosten fallen bei einer elektrischen Fußbodenheizung nicht an.

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Häufig gestellte Fragen zur elektrischen Fußbodenheizung

  • Nein, denn Fußbodenheizungen können auch wasserbetrieben sein: Fußbodenheizungen können entweder als Wasserheizung oder als Elektroheizung realisiert werden. Elektro-Fußbodenheizungen arbeiten nach demselben Prinzip wie andere Elektroheizungen, d. h. die Heizwärme wird durch einen Stromfluss im Inneren eines Heizleiters erzeugt. Den Nachteil des hohen Energieverbrauchs von Elektroheizungen wiegen elektrische Fußbodenheizungen dadurch auf, dass sie meist als Zusatzheizung zum Einsatz kommen und es vielfach ermöglichen, dass die Hauptheizung bei einem geringen Wärmebedarf ausgeschaltet bleibt.

  • Für einen sicheren und zuverlässigen Betrieb muss die Temperatur der elektrischen Fußbodenheizung ständig überwacht und gesteuert werden. Dies geschieht über einen Temperaturfühler, der zusammen mit den Heizmatten oder -folien im Boden verbaut ist. Dieser Fühler misst die Temperatur und leitet sie an einen Regler weiter, der die Heizungssteuerung übernimmt. Am Regler können Sie auch die gewünschte Temperatur einstellen.

  • Elektrische Fußbodenheizungen dürfen auch in Feuchträumen wie dem Badezimmer installiert werden. Da diese Räume üblicherweise gefliest sind, arbeiten Elektro-Fußbodenheizungen hier sogar besonders effizient. Voraussetzung ist lediglich, dass die Heizung über ein entsprechendes IP-Schutzzeichen verfügt. Dieses zeigt an, inwieweit ein Schutz gegen Schäden durch Spritzwasser oder sogar eine zeitweise Überflutung vorhanden ist. Manche Elektro-Fußbodenheizungen sind auch für den Einsatz in bodengleichen Duschen zugelassen.

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