Um den Schadstoffausstoß zu minimieren, müssen klimaschonende Techniken in der Energie- und Wärmeerzeugung sowie im Verkehr zum Einsatz kommen. Dabei belohnt der Staat Verbraucher für umweltfreundliches Heizen mit diversen Prämien und Förderung. Buderus klärt auf.
Umweltfreundlich heizen – was heißt das?
Private Haushalte sind für etwa ein Drittel des gesamten Energieverbrauchs in Deutschland verantwortlich. Dabei entfällt der überwiegende Teil auf die Raumwärme und die Warmwasserbereitstellung – also die Heizanlage. Folglich ist es enorm wichtig, dass neben der Energiegewinnung, der Industrie und dem Verkehr auch die Wärmeerzeugung in den nächsten Jahren und Jahrzehnten weitaus „grüner“ wird.
Hausbesitzer werden daher angehalten, umweltfreundlicher zu heizen und bei der Anschaffung einer neuen oder aber Modernisierung einer bestehenden Heizanlage emissionsarme oder gänzlich klimaneutrale Technologien zu nutzen. Hierzu zählen etwa hocheffiziente Gas-Brennwertgeräte , Hybridsysteme , Pelletheizungen , Wärmepumpen oder rein elektrische Heizsysteme. Neben ihrem Beitrag zum Klimaschutz bieten diese Heizungen darüber hinaus noch weitere Vorteile, etwa einen günstigeren Betrieb, eine längere Lebensdauer und weniger Wartungsaufwand sowie staatliche Förderung. Nachhaltig zu heizen ist häufig (auf lange Sicht) alles andere als teuer.
Was sind die Vorteile des klimafreundlichen Heizens?
- Geringere oder keine Emissionen
- Preisersparnis durch Reduzierung von Brennstoffmengen oder Nutzung von günstigeren Energieträgern
- Moderne Systeme weniger störanfällig sowie leichter zu warten
- Geringere Abhängigkeit bzw. Unabhängigkeit von preisschwankenden und krisenanfälligen fossilen Brennstoffen
- staatliche Förderung durch BEG möglich
Welche Heizung ist am umweltfreundlichsten?
Es existieren verschiedene umweltfreundliche Heizsysteme, jedoch lässt sich nicht pauschal sagen, welche Anlage besser oder schlechter ist als eine andere. Hierbei spielen verschiedene verbraucherrelevante Faktoren eine Rolle, etwa das vorhandene Budget, der Wärmebedarf des Hauses, der Platz im Gebäude oder auf dem Grundstück und vieles mehr.
Umweltfreundlich heizen mit Gas
Die beliebteste Heizung in Deutschland ist weiterhin die Gasheizung . Die Anlagen sind verhältnismäßig günstig und heizen zuverlässig. Durch die Verfeuerung fossiler Brennstoffe belasten sie jedoch die Umwelt, allerdings ist ihr Schadstoffausstoß deutlich geringer als der von Ölheizungen, vor allem, wenn es sich um einen effizienten Gas-Brennwertkessel handelt. Zudem können Gasheizungen auch anteilig oder vollständig mit grünem Gas betrieben werden, welches nachhaltig gewonnen wird und CO2-neutral verbrennt. Dazu lassen sich Gasheizungen auch mit Solarenergie oder einer Wärmepumpe zu einer Hybridheizung kombinieren, wodurch der Gasverbrauch deutlich sinkt.
Umweltwärme mit Wärmepumpe nutzen
Wärmepumpen sind ebenfalls immer beliebter werdende umweltfreundliche Heizungen, ob im Altbau oder Neubau. Die Systeme gewinnen ihre thermische Energie aus der Luft, dem Boden oder dem Grundwasser und arbeiten dabei gerade in den letzten beiden Fällen enorm effizient. Zudem nutzen sie lediglich Strom für den Betrieb, stammt dieser dann noch aus regenerativen Energiequellen, ist eine Wärmepumpe vollkommen klimaneutral. Dafür sind die Anlagen jedoch in der Anschaffung teurer als konventionelle Heizsysteme.
Umweltfreundlich heizen mit Holz
Eine weitere ökologische Heizung stellt die Holzheizung dar, die mit Hackschnitzeln, Pellets oder Stückholz arbeitet. Das bei der Verbrennung ausgestoßene CO2 wurde vorher durch das Wachstum der Pflanzen gebunden, folglich arbeiten Holzheizungen ebenfalls klimaneutral. Vollautomatisch bieten sie den gleichen Heizkomfort wie Gas- oder Ölheizungen und moderne Filteranlagen reduzieren Feinstaubemissionen erheblich. Die Asche kann zudem als umweltfreundlicher Dünger verwertet werden. Allerdings sind auch Holzheizungen im Vergleich zu konventionellen Heizsystemen in der Anschaffung recht teuer.
Heizen mit Strom: Unterschätzter Klimaretter oder Energieverschwendung?
Eine andere Möglichkeit, umweltfreundlich zu heizen, ist die alleinige Nutzung von elektrischer Energie. Dies kann zum Beispiel über Radiatoren und Konvektoren, Infrarotheizungen , Heizlüfter, Durchlaufwassererhitzer oder Nachtspeicheröfen erfolgen. Die Systeme selbst sind dabei in der Anschaffung relativ günstig, funktionieren punktgenau und arbeiten nahezu verlustfrei. Beziehen Sie Ökostrom, ist der Betrieb einer Stromheizung zudem vollständig emissionsfrei. Dafür ergeben sich bei der Nutzung verhältnismäßig hohe Energiekosten – sofern Sie nicht selbst über Photovoltaik Strom erzeugen – weshalb sich die Systeme nur selten als Alleinheizung eignen.
Umweltfreundliche Heizsysteme im Vergleich
Heizsystem | Vorteile | Nachteile |
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Gasbrennwertkessel |
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Wärmepumpe |
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Holzheizung |
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Elektrische Heizung |
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Mit welchen Tricks kann ich im Alltag umweltfreundlicher heizen?
Umweltfreundliches Heizen im Einfamilienhaus oder in der Mietwohnung ist nicht nur von der Wahl eines nachhaltigen Heizsystems abhängig. Es gibt eine Vielzahl an Dingen, die Sie hinsichtlich Ihres Heizverhaltens tun können, um den Energieverbrauch zu senken. Die wichtigsten Tipps hat Buderus für Sie zusammengefasst:
- Die richtige Raumtemperatur: Je weniger Sie heizen, umso weniger Energie verbrauchen Sie logischerweise. Als „Wohlfühltemperatur“ für die meisten Menschen reichen etwa 18 bis 22 °C.
- Räume und Heizzeiten berücksichtigen: Während in Wohn- oder Arbeitszimmer Temperaturen von 20 bis 22 °C am angenehmsten sind, kann das Schlafzimmer mit 16 bis 18 °C etwas kälter sein. Bedenken Sie außerdem, dass Sie in der Nacht weniger heizen müssen.
- Wärmeverluste vermeiden: Halten Sie die Wärme in den Räumen, indem Sie zum Beispiel die Fenster mit dicken Vorhängen, Jalousien oder Rollläden zeitweise verdecken. Zudem sollten Sie sie nicht stundenlang gekippt lassen, sondern besser zwei- bis dreimal täglich für 10 min stoßlüften.
- Heizung und Heizkörper warten: Eine regelmäßige Wartung der Heizanlage erhöht nicht nur deren Lebensdauer, sondern sorgt ebenfalls für einen effizienten Betrieb. Auch die Heizkörper sollten Sie regelmäßig entlüften.
- Heizkörper nicht zustellen: Stellen Sie keine Möbel direkt vor Ihre Heizkörper. Dies verringert aufgrund von Stauwärme deren Effizienz.
Mit umweltfreundlichem Heizen Energie, CO2 und Kosten sparen
Umweltfreundliches Heizen ist nicht nur notwendig, um die Schadstoffemissionen zu reduzieren und den Klimawandel zu stoppen. Mit einem modernen Heizsystem sowie dem richtigen Heizverhalten können Sie darüber hinaus noch eine Menge Heizkosten einsparen. Je effizienter die Heizanlage arbeitet und je weniger Wärme benötigt wird oder verloren geht, umso weniger Energie verbraucht sie. Und da Sie logischerweise nur für das zahlen, was Sie nutzen, schont umweltfreundliches Heizen also auch den Geldbeutel.
Zudem schafft der Staat immer mehr Anreize dafür, nachhaltigere Heizsysteme zu etablieren. So wird mit der seit 2021 geltenden, neuen CO2-Steuer das Heizen mit fossilen Brennstoffen deutlich teurer. Im Gegenzug fördern das BAFA und die KfW im Rahmen der BEG die Anschaffung umweltfreundlicher Anlagen oder die Modernisierung älterer Systeme mit Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten. Gerade Heizungen, die regenerative Energien nutzen, werden mit einem hohen Prozentsatz bezuschusst. Doch auch für Gas- und Gas-Hybridheizungen existieren Förderprogramme, wenn deren Einbau die Energieeffizienz des Gebäudes merkbar steigert.
Häufig gestellte Fragen zur Infrarotheizung
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Mit etwa 300 bis 350 Gramm Kohlenstoffdioxid pro Kilowattstunde heizen Ölheizungen mit der höchsten CO2-Belastung. Gasheizungen sind im Vergleich deutlich sauberer, doch auch sie belasten unsere Umwelt noch merkbar mit etwa 200 bis 250 Gramm CO2 pro kWh. Eine Wärmepumpe, die mit Graustrom (aus verschiedenen Energiequellen, beispielsweise aus fossilen Energieträgern wie etwa Braun- und Steinkohle oder Gas) arbeitet, emittiert rund 75 Gramm CO2 pro Kilowattstunde, wird sie jedoch mit Ökostrom betrieben, entsteht kein Schadstoffausstoß. Holzheizungen setzen pro kWh Energie nur 30 bis 40 Gramm Kohlenstoffdioxid frei, dieses wurde jedoch bereits durch das Pflanzenwachstum vorher gebunden, wodurch der Betrieb auch hier rein rechnerisch klimaneutral ist.
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Zwar wäre es klimatechnisch sinnvoll, jedoch ist es unwirtschaftlich, eine „unsaubere“ Heizanlage zeitnah zu modernisieren oder zu ersetzen, wenn diese nur wenige Jahre alt ist und noch einwandfrei arbeitet. Bei einem älteren System kann es jedoch ratsam sein, dieses auszutauschen, denn je älter eine Heizung wird, umso mehr büßt sie an Effizienz ein und wird ebenfalls störanfälliger. Daher kann sich bereits der Austausch einer 15 bis 20 Jahre alten Ölheizung oder eines überholten Gas-Heizkessels lohnen, da sich die neue Anlage durch die Senkung der Heizkosten sowie den Wegfall diverser Instandhaltungs- oder Reparaturkosten schnell amortisiert. Für 30 Jahre alte Konstanttemperaturkessel, die mit Öl heizen, besteht sogar eine gesetzliche Austauschpflicht.
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Um Ihre Heizung zu entlüften, stellen Sie zunächst die Heizung ab und drehen das Thermostat des betroffenen Heizkörpers voll auf. Warten Sie danach etwa eine halbe bis eine Stunde, bis sich die Luft im System gesammelt hat. Öffnen Sie im Anschluss das Entlüftungsventil mit einem Entlüftungsschlüssel – nun sollten Sie ein Zischen vernehmen. Halten Sie das Ventil solange geöffnet, bis das Geräusch verstummt oder Heizwasser austritt, dann schließen Sie es. Schalten Sie nun die Heizung wieder ein und überprüfen Sie den Wasserdruck des Heizsystems. Dieser sollte zwischen ein bis zwei bar liegen.