Flächenheizungen sind in den meisten Häusern und Wohnungen eine deutlich effektivere und energieeffizientere Methode als normale Heizkörper, um die Räume zu beheizen. Mit der passenden Regelung der Fußbodenheizung sorgen Sie dafür, dass das Heizsystem optimal funktioniert. Buderus klärt auf.
Wie funktioniert die Regelung der Fußbodenheizung?
Möchten Sie mit einer Fußbodenheizung optimal heizen, so benötigen Sie dafür eine präzise Steuerung. Mit dieser passen Sie die Heizanlage – vorrangig die Vorlauftemperatur – immer auf Ihre Bedürfnisse an und betreiben das System nicht nur bedarfsgerechter, sondern auch sparsamer. Die Regelung einer Fußbodenheizung ist dabei über verschiedene Methoden möglich.
Bei einer zentralen Heizanlage kann die Steuerung witterungs- oder raumtemperaturgeführt erfolgen. In ersterem Fall messen Temperaturfühler kontinuierlich die Außentemperatur und gleichen diese mit der Heizkurve von Haus oder Wohnung ab. Wird es draußen kälter, hebt das System automatisch die Vorlauftemperatur an, damit Ihre Heizanlage weiter ausreichend heizt. Wird es hingegen wärmer, senkt die Steuerung der Fußbodenheizung die Vorlauftemperatur, wodurch weniger Energie verbraucht wird. Die raumgeführte Regelung funktioniert ähnlich, nur befindet sich der Temperaturregler der Fußbodenheizung hier in einem Führungsraum, in dem der Ist- und der voreingestellte Sollwert abgeglichen werden. Für eine noch höhere Präzision lassen sich auch beide Optionen kombinieren.
Die Regelung einer Fußbodenheizung erfolgt heutzutage allerdings überwiegend raum- oder zonenweise. Über diese individuellere Steuerung ist die Hebung und Senkung der Temperaturen noch präziser und das Einsparpotenzial noch größer. Bei der Zonen- oder Einzelraumregelung kommen mehrere Temperaturfühler in den einzelnen Zimmern oder bestimmten Bereichen zum Einsatz, die Ist- und Sollwerte abgleichen und bei Abweichungen Signale an die Schaltlogik der einzelnen Heizkreise leiten. So werden bei Bedarf die Stellantriebe bewegt, Ventile geöffnet oder geschlossen und die Wärmeabgabe für die einzelnen Räume oder Zonen reguliert. Die zur Einstellung benötigten Thermostate sind dabei in der Regel separat in den Räumen installiert.
Darauf sollten Sie bei der Regelung einer Fußbodenheizung achten
Flächenheizungen arbeiten anders als herkömmliche Heizkörper und benötigen folglich eine andere Steuerung. Zum einen sind sie träger als konventionelle Systeme, was dem massiven Bodenaufbau geschuldet ist. Da die wasserführenden Rohrleitungen erst den Boden erwärmen, in dem sie eingebettet sind, und dieser im Anschluss seine Wärme an den Raum abgibt, heizen Fußbodenheizungen langsamer. Allerdings erwärmen sie durch die Wärmespeicherung im Boden auch dann noch das Gebäude, wenn die Heizanlage schon längst herunter geregelt ist und keine Energie mehr verbraucht.
Ein weiterer Aspekt, den es zu beachten gilt, ist der so genannte Selbstregeleffekt. So wird zum Erwärmen der Räume durch die große Fläche nur eine geringe Differenz zwischen Oberflächen- und Raumtemperatur benötigt. Mit sinkender Differenz zur Raumtemperatur verringert das System selbstständig die Heizleistung – dies geschieht, indem die Fußbodenheizung über einen Mischer kühleres Rücklaufwasser in den Vorlauf einspeist.
Beide Besonderheiten sind bei der optimalen Regelung der Fußbodenheizung zu berücksichtigen.
Fußbodenheizungen – alle Produkte im Überblick
Für jede bauliche Anforderung gibt es die passende Lösung für Ihre Fußbodenheizung. Ob mit dem Buderus Logafloor Tackersystem, Logafloor Noppensystem oder Logafloor Trockenbausystem – immer haben Sie die Sicherheit, dass alles einwandfrei zusammenpasst sowie effizient und sicher läuft.
Welche Vor- und Nachteile bringt die präzise Regelung der Fußbodenheizung?
Lange argumentierten Experten damit, dass der Selbstregeleffekt zur Regelung einer Fußbodenheizung vollkommen ausreicht, um hervorragende Heizergebnisse zu erzielen und den Energieverbrauch zu optimieren, gerade bei zentralen Heizungsanlagen. Auch die Trägheit – also längere Aufheiz- und Abkühlzeiten – wurden als Faktoren angesehen, die gegen eine komplexe Steuertechnik und insbesondere gegen die Einzelraumregelung sprachen. Mittlerweile legen neuere Erkenntnisse jedoch die realen Sparpotenziale offen – vorausgesetzt, die Regeltechnik wurde technisch fachgerecht umgesetzt und die Fußbodenheizung korrekt eingestellt . Auch die Dämmung des Gebäudes und der Fußbodenaufbau spielen eine wichtige Rolle. Buderus hat Ihnen die Vor- und Nachteile der komplexen Regelung einer Fußbodenheizung kurz und bündig zusammengefasst.
Vorteile | Nachteile |
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Welche gesetzlichen Pflichten gibt es für die Regelung der Fußbodenheizung?
Mit der derzeit gültigen Energieeinsparverordnung (EnEV) von 2014 ist die Einzelraumregelung einer modernen Fußbodenheizung heutzutage Pflicht, um Energieverschwendung größtmöglich zu verhindern. Folglich müssen neue Systeme immer mit der Möglichkeit einer raum- oder zonenweisen Steuerung der Temperatur ausgestattet und einige alte Anlagen auch nachgerüstet werden. Ausnahmen bestehen hierbei nur für kleine Räume unter sechs Quadratmetern Fläche sowie Fußbodenheizungen, die vor dem 1. Februar 2002 installiert wurden. Ältere Systeme lassen sich meist noch zentral über einfache Handventile am Verteiler regeln.
Wie können Sie Kosten durch die Regelung der Fußbodenheizung sparen?
Mit einer präzisen Regelung Ihrer Fußbodenheizung passt sich die Vorlauftemperatur automatisch den vorherrschenden Bedingungen in Ihrem Haus oder Ihrer Wohnung an, wodurch das Heizsystem Brennstoff oder Strom einspart, was Ihre Heizkosten senkt. Die genauen Einsparpotenziale durch die Minimierung unnötiger Verbräuche sind hierbei jedoch nicht genau zu beziffern, denn sie richten sich vorrangig nach der Gebäudeart.
Besonders hoch ist die Ersparnis über die optimalen Vorlauftemperaturen in weniger gut gedämmten Gebäuden, denn hier ergeben sich öfter und höhere Temperaturschwankungen, die über die Regelung effizienter ausgeglichen werden können. Auch Absenkungen der Temperatur am Tage (wenn die Hausbewohner sich nicht dort aufhalten) oder in der Nacht können zu niedrigeren Heizkosten beitragen. In gut gedämmten Gebäuden ist die Ersparnis hingegen geringer, da diese nur wenig Wärme verlieren und die Raumtemperatur auch in vom System angeordneten Heizabsenkungen oder -pausen kaum abfällt. Hier lassen sich wirklich auffällige Einsparungen nur über längere Absenkphasen realisieren, etwa wenn die Bewohner über mehrere Tage nicht zu Hause sind.
Häufig gestellte Fragen zu Fußbodenheizung Regelung
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Damit die Fußbodenheizung optimal funktioniert, müssen sowohl Vorlauftemperatur als auch Durchfluss optimal eingestellt sein. Für letzteres sind Berechnungen durch den Fachmann erforderlich, ebenso sollte ein hydraulischer Abgleich durchgeführt werden, damit in jedem Heizkreis genügend und angemessen temperiertes Heizwasser ankommt. Die manuelle Einstellung der Ventile sollten Sie ebenfalls den Heizungsinstallateur durchführen lassen. Die Heizleistung der betriebsbereiten Fußbodenheizung regulieren Sie im Anschluss über den Raumthermostat, der mit den Stellantrieben der Ventile kommuniziert.
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Vorteile: Zum einen arbeiten Funk-Thermostate mit ihren entkoppelten Temperaturfühlern sehr präzise, reagieren sensibel auf Temperaturänderungen und passen die Heizleistung automatisch an – dies senkt den Energieverbrauch und spart Heizkosten ein. Zudem sind für die Installation kein Klopfen von Schlitzen und das Verlegen von Kabeln notwendig – so ist die Installation weniger aufwendig, und die Thermostate lassen sich problemlos nachrüsten. Nicht zuletzt lassen sich Funk-Thermostat leichter fernsteuern, etwa über Hersteller-Apps mit dem Smartphone.
Nachteile: Funk-Thermostate sind in der Anschaffung etwas teurer als kabelgebundene Geräte. Außerdem kann die Beschaffenheit von Wänden und Decken die Signalübertragung zwischen Sender und Empfänger behindern. Gegen zu schwache Funkverbindungen können Sie Signalverstärker und Zusatzantennen nutzen, doch auch hier ergeben sich durch die Anschaffung Mehrkosten.
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Die Temperatur, die ein Fußbodenheizungsverteiler erreicht – und dann auch abstrahlt –, ist immer von der maximalen Temperatur des Heizwassers abhängig, also dem Vorlauf. Der Verteiler ist somit das wärmste Bauteil der Fußbodenheizung. Da Flächenheizungen jedoch mit sehr niedrigen Vorlauftemperaturen auskommen (etwa 30 bis 40 Grad Celsius), heizt sich das Bauteil nicht übermäßig auf. Sie können jedoch davon ausgehen, dass es im Raum, in dem sich der Verteiler befindet, etwas wärmer wird als im Rest des Hauses. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Nutzer für die Installation des Heizkreisverteilers der Fußbodenheizung im Flur oder im Hauswirtschaftsraum – denn dann ist für diesen Raum kein separater Heizkreis erforderlich.