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Ratgeber Fussbodenheizung

Fußbodenheizung Trockensystem – darauf sollten Sie achten

Fußbodenheizungen lassen sich auf unterschiedliche Art verlegen. Primär unterschieden werden dabei das Nass- und das Trockensystem. Letzteres lässt sich besonders leicht realisieren, bietet jedoch weniger Speichervorteile. Erfahren Sie mehr zu Fußbodenheizungen im Trockensystem bei Buderus.

Was ist der Unterschied zwischen Nass- und Trockensystem bei der Fußbodenheizung?

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Eine Fußbodenheizung kommt ohne konventionelle Heizkörper aus. Stattdessen werden die wasserführenden Rohrleitungen im Fußboden verlegt und geben von dort die Wärme des Heizwassers an den Bodenbelag und über diesen an den Raum ab. Die Installation kann auf zwei verschiedene Arten vonstattengehen. Gerade in Neubauten erfolgt die Verlegung meist im Nasssystem. Dabei werden die Rohre auf einer Dämmschicht ausgerichtet und anschließend mit flüssigem Bodenestrich übergossen. Dieser härtet aus und fixiert die Rohre. Auf dem Estrich kann dann ein beliebiger Bodenbelag verlegt werden, wobei eine gute Wärmedurchlässigkeit die Effizienz der Heizanlage verbessert.

Alternativ lassen sich Fußbodenheizungen auch im Trockensystem installieren. Vor allem bei der Nachrüstung einer Fußbodenheizung bietet sich diese Bauweise an, denn sie lässt sich schnell und ohne größeren Aufwand realisieren. Auf dem Untergrund werden zunächst ebenso wie beim Nasssystem eine Dämmebene und Randdämmstreifen verlegt. Auf diese kommen dann Systemplatten mit Noppen, Rillen oder anderen vorgefertigten Fixierelementen, die die Leitungsrohre aufnehmen, sowie Wärmeleitbleche für eine bessere Wärmeverteilung. Ein Überguss mit flüssigem Estrich wird nicht vorgenommen. Stattdessen bildet eine lastverteilende Schicht aus Trockenestrichplatten, Gipsfaser, Holzwerkstoff oder Steinplatten den Abschluss. Diese Schicht kann zuletzt ebenfalls mit einem beliebigen Bodenbelag versehen werden, etwa Fliesen oder Laminat.

Eine Fußbodenheizung im Trockensystem zu verlegen ist immer dann angebracht, wenn nur eine geringe Aufbauhöhe der Anlage möglich ist oder bereits vorhandener Fußboden nicht umfangreich und kostspielig aufgearbeitet werden soll. Wichtig bei der Installation ist lediglich, dass ein stabiler und ebener Untergrund vorhanden ist, denn während Nassestrich selbstständig Unebenheiten ausgleicht, tun die Systemplatten der Trockenbauweise dies nicht. Eventuell sind zusätzliche Ausgleichsschüttungen notwendig, zum Beispiel mit festem, feinkörnigem Granulat, auf dem schließlich die Dämmebene verlegt wird.

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Die Vor- und Nachteile einer Fußbodenheizung im Trockensystem

Ein Trockensystem für eine Fußbodenheizung bietet gegenüber dem Nasssystem sowohl Vor- als auch Nachteile. Besonders praktisch und vorteilhaft sind der einfache Einbau und die geringe Aufbauhöhe. Allerdings weisen Fußbodenheizung in Trockenestrich auch einige Nachteile im Vergleich zur vollständigen Einbettung in den Unterlagsboden auf. Buderus hat Ihnen pro und contra bündig zusammengefasst:

Vorteile Nachteile
  • leichter Einbau
  • platzsparend dank geringer Aufbauhöhe
  • geringes Gewicht, praktisch für Decken
  • auch Nachrüstung unkompliziert möglich, keine Bodensanierung erforderlich
  • Leitungen lassen sich flexibel verlegen
  • höhere Reaktionsgeschwindigkeit als Fußbodenheizungen im Nasssystem
  • ebener Untergrund vonnöten, eventuell Ausgleichsschüttungen erforderlich
  • Wärmeübertragungsverluste durch unvollständige Einbettung (Lufträume)
  • geringere Wärmespeicherkapazität
  • reine Installation teurer als die Verlegung im Nasssystem

Wie wird eine Fußbodenheizung im Trockensystem eingebaut?

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Die Installation einer Fußbodenheizung mittels Trockensystem geschieht auf folgende Weise:

  1. Ein trittfester und ebener Unterlagsboden ist Voraussetzung. Eventuelle Unebenheiten lassen sich mithilfe von Granulatschüttungen in der Dämmschicht – der ersten Schicht des Heizsystems – ausgleichen. Diese besteht meist aus Holzfaser oder aber aus Hartschaummaterial wie Styropor oder Styrodur und sorgt dafür, dass die Wärme aus den Heizungsrohren nicht in den Untergrund entweicht, sondern nach oben in den Raum abstrahlt. Wie stark die Dämmung sein muss, hängt von den Temperaturen der angrenzenden Bereiche ab. Um die zu beheizende Fläche müssen ebenfalls sogenannte Randdämmstreifen angebracht werden, die die Wärmeverluste zu den Seiten verringern. Zudem verleihen sie der Flächenheizung mehr Beweglichkeit und mindern den Trittschall .
  2. Auf der Dämmschicht werden im Anschluss spezielle Systemplatten verlegt. Da die Heizrohre nicht wie im Nasssystem mit Estrich übergossen werden, dienen diese der dauerhaften Fixierung der Leitungen. Sie sind dafür mit Rillen oder Noppen für die Führung der Rohre versehen. Auf die Systemplatten bzw. die verlegten Leitungen werden im Anschluss meist noch Wärmeleitbleche oder besondere Folien montiert oder geklebt. Diese dienen der großflächigeren Verteilung der Heizenergie beim Betrieb der Fußbodenheizung, da im Trockenbau auch hierfür die Estrichumschließung fehlt.
  3. Sind die Kernelemente des Heizverteilsystems verlegt, bilden Trockenestrichplatten den Abschluss zum Raum. Alternativ hierzu können Gipsfaser-, Holzwerkstoff- oder zementgebundene Holzfaserplatten eingesetzt werden. Eine Abdeckung mit Beton- und Naturstein ist ebenfalls möglich.
  4. Auf diesem Untergrund wird schlussendlich der Bodenbelag für den Raum installiert, zum Beispiel Laminat, Parkett oder Fliesen. Auf zu dicke oder stark dämmende Materialien sollte bei der Nutzung einer Fußbodenheizung besser verzichtet werden.

Was kostet die Fußbodenheizung im Trockensystem?

Im Vergleich zur Nassverlegung sind Fußbodenheizungen im Trockensystem etwas teurer in der Installation. Dies liegt überwiegend an der Notwendigkeit von mehr Material zur Montage und Fixierung, denn der eigentliche Einbau ist insgesamt weniger aufwendig. So kostet das Trockenbausystem pro Quadratmeter ungefähr 70 bis 100 Euro pro Quadratmeter. Hinzu kommen die Anbindeleitungen mit etwa 7 Euro pro Meter, die dazu dienen, sämtliche Komponenten der Heizanlage zu verbinden. Nicht zuletzt ergeben sich bei Fußbodenheizungen im Trockenbau ebenfalls zusätzliche Kosten, wenn der Boden nicht angemessen eben ist und weitere Platten oder Granulat zur Ausfüllung erforderlich sind. Dabei fallen ebenfalls noch einmal rund 10 bis 12 Euro pro Quadratmeter an, was sich je nach auszubessernder Fläche schnell summieren kann.

Preislich vorteilhaft ist das Trockenbausystem hingegen bei der Nachrüstung einer Fußbodenheizung in einem Bestandsgebäude. Bei einer Neuinstallation kostet ein Nasssystem pro Quadratmeter zwar nur etwa 50 bis 80 Euro, für das Entfernen des alten Estrichs fallen jedoch ebenfalls noch einmal rund 20 bis 40 Euro pro Quadratmeter an. Eine Fußbodenheizung in Trockenbauweise kann dank ihrer geringen Aufbauhöhe stattdessen in den meisten Fällen einfach auf dem bestehenden Boden verlegt werden. Alternativ besteht die Option, den vorhandenen Boden für die Rohrleitungen lediglich auszufräsen, was Material und somit noch einmal Kosten einspart. Für die Einfräsung muss sich der bestehende Estrich jedoch auch eignen, zum Beispiel temperaturbedingte Volumenänderungen gut vertragen.

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Häufig gestellte Fragen zur Fußbodenheizung im Trockensystem

  • Ja, denn es ergeben sich mehrere Vorteile, wenn Sie in einem Bestandsgebäude eine Fußbodenheizung in Trockenbauweise nachrüsten. Beim Nasssystem ist es aufgrund der höheren Aufbauhöhe oft erforderlich, den alten Bodenestrich komplett zu entfernen, was einen deutlich größeren Arbeitsaufwand und damit auch höhere Kosten mit sich bringt. Eine Fußbodenheizung im Trockensystem hingegen kann in den meisten Fällen schnell und unkompliziert auf dem bestehenden Boden verlegt werden. Eine besonders preiswerte und noch schmalere Sonderform der Installationsmethode ist das so genannte Dünnbettsystem – dieses ist jedoch aufgrund dünnerer Dämm- und Wärmeleitschichten sowie einem kleineren Leitungsquerschnitt weniger effizient und eignet sich daher nicht für größere Räume.

  • Ja – prinzipiell ist es möglich, lediglich in einzelnen Räumen im Haus eine Fußbodenheizung – ob Trockensystem oder Nassinstallation – einzubauen oder nachzurüsten. Besonders sinnvoll ist die Nachrüstung übrigens, wenn sowieso umfangreichere Sanierungsarbeiten geplant sind. Die Fußbodenheizung lässt sich meist unkompliziert mit der bestehenden Heizkörper-Heizungsanlage verbinden. Hierfür ist lediglich eine Pumpenverteilerstation am zentralen Heizsystem erforderlich, die die entsprechenden Heizkreise mit dem richtig temperierten Wasser versorgt.

  • Eine Fußbodenheizung im Trockensystem lässt sich vergleichsweise schnell verlegen, da nur mit fertigen Materialien gearbeitet wird. Ungeachtet der Vor- und Nacharbeiten benötigt eine Person als Richtwert für die Installation eines Quadratmeters des Heizsystems in etwa 10 bis 15 Minuten – abhängig vom Abstand der Leitungen. Diese Angaben sind allerdings anlagenspezifisch und können daher auch deutlich anders ausfallen. Im Gegensatz dazu dauert die Montage einer Fußbodenheizung im Nasssystem deutlich länger, denn ohne Systemplatten müssen die Heizrohre einzeln temporär fixiert werden und auch der Überguss mit Estrich muss erst einmal trocknen, bevor die abschließenden Arbeiten beginnen können.

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