Die Heizlast wurde ursprünglich auch als Wärmebedarf bezeichnet. Die veränderte Begrifflichkeit vermeidet Verwechslungen mit einem ähnlichen Begriff.
Für die möglichst energieeffiziente und effektive Auslegung einer Heizungsanlage ist der erste Schritt die genaue Analyse des bestehenden Wärmebedarfs. Dabei spielt die Heizlast eine zentrale Rolle. Die Heizlast ist die notwendige Zufuhr an Wärmeenergie, um die Raumtemperatur auf einem bestimmten Niveau zu halten. Daraus leitet sich die Heizleistung und die Gestaltung der jeweiligen Heizflächen ab.
Die korrekte Heizlastberechnung
Ein wichtiges Ziel der exakten Heizlastberechnung ist es, die richtige Dimension der Anlagenauslegung zu wählen. Eine Studie aus dem Jahr 2003 ergab, dass in den geprüften Gebäuden durchschnittlich das 1,8-fache der benötigten Leistung installiert war. Daraus ergeben sich neben erhöhten Investitionskosten vor allem ein vermeidbarer Mehrverbrauch durch die zu großen Umwälzpumpen und den dauerhaften Betrieb von Wärmeerzeugern in ineffizienten Betriebsbereichen.
Die Heizlast ergibt sich als Summe der Transmissions- und Lüftungswärmeverluste zuzüglich einer Wiederaufheizleistung. Sie ist abhängig von der gewählten Rauminnentemperatur und der Normaußentemperatur. Grundlage für die Berechnung in Deutschland ist die europaweite DIN EN-12831 mit Anhängen, die nationale Standardwerte für einzelne Mitgliedsstaaten enthalten. Sie bildet die einheitliche Planungsgrundlage für Planer, Architekten und Heizungsinstallateure.
Mit der Einführung der europäischen Norm wurden Heizungen im Vergleich mit der nationalen DIN 4701 zunächst oft zu groß dimensioniert. Daher wurden die Werte des nationalen Beiblatts entsprechend korrigiert und abgesenkt. Aktuelle Forschung umfasst eine Reihe weiterer Parameter. Die Berechnung lässt sich zukünftig so um weitere Absenkfaktoren ergänzen. Das ermöglicht ein noch besseres Ausschließen von zu großen, ineffizienten Auslegungen von Heizungsanlagen.
Kosten und Leistung optimieren
Die Auslegung der Heizung lässt sich genau an der berechneten Heizlast orientieren. Der Kessel arbeitet damit im optimalen Betriebsfenster bei maximaler Effizienz. So senkt das System zusätzlich mit einfachen Modernisierungsmaßnahmen die Heizkosten und spart Emissionen ein.
Auch die einzelnen Heizflächen sollten Sie mit maximaler Effizienz betreiben, um die Heizlast mit dem geringstmöglichen Energieverbrauch zu decken. Vorteilhaft sind eine möglichst niedrige Vorlauftemperatur und ein möglichst großer Strahlungsanteil. Die ungehinderte Konvektion spielt ebenfalls eine große Rolle. So haben schon Fensterbänke und Heizungsgitter nennenswerte Auswirkungen auf den Energieeinsatz, der notwendig ist, um mit einem Heizkörper die bestehende Heizlast zu decken.