Mit Erdwärmepumpen nutzen Sie Geothermie für Heizung und Warmwasser. Die Wärmeenergie aus dem Erdinneren ist eine regenerative und nach menschlichen Maßstäben unerschöpfliche Wärmequelle. Mit einem grünen Strommix lässt sich durch diese moderne Heiztechnik umweltfreundlich und preiswert Heizenergie gewinnen.
Die Erschließung von Geothermie g eschieht auf verschiedenen Wegen. Die meisten Anlagen nutzen Erdsondenbohrungen. Dabei sind eine oder mehrere Bohrungen bis 100 m Tiefe nötig. Dort kommen Erdsonden zum Einsatz, in denen die Sole für den Wärmetransport zirkuliert. Der Vorteil liegt in hoher Leistung durch das gute Energieangebot in tieferen Schichten. Der Nachteil sind die hohen Kosten für Bohrungen.
Oberflächennahe Kollektoren sind deutlich preiswerter und lassen sich auch ohne komplexe Planung und Genehmigungen und mit einem hohen Anteil an Eigenleistung verlegen. Wenn die Bedingungen dafür günstig sind, kann eine Wärmepumpe mit Grabenkollektor eine kostengünstige Alternative zur Sondenbohrung sein.
Erdkollektoren benötigen eine ausreichende Fläche
Bei Erdkollektoren oder Flächenkollektoren liegt die Soleleitung nicht vertikal, sondern in horizontalen Gräben in einer Tiefe zwischen 1,5 und 2,5 m. Der Solekreislauf kann als Ringgrabenkollektor ausgeführt sein oder in mehreren Gräben, die am Sammler zusammenlaufen.
Auf kleinen Grundstücken lässt sich auch die Tiefe ausnutzen. Dabei sind mit ausreichendem, vertikalem Abstand mehrere Lagen verlegt. Wo dafür nicht ausreichend Platz vorhanden ist, können Erdwärmekörbe eine attraktive Lösung für die Versorgung einer Sole-Wasser-Wärmepumpe sein.
Gutes Energieangebot auch in Frostperioden
Die Arbeitsweise eines Grabenkollektors ähnelt der Funktionsweise einer Erdsonde. Die Sole zirkuliert wie bei der Erdsonde in einem geschlossenem Kreislauf und transportiert die Wärmeenergie zur Wärmepumpe. Über den Kältekreis wird die Wärme dann zum Heizkreis transportiert.
Auch nah an der Erdoberfläche können Wärmepumpen mit Grabenkollektor schon zuverlässig hohe Entnahmeleistungen erreichen. Das liegt daran, dass in geringen Tiefen saisonale Schwankungen zwar noch die Temperaturen beeinflussen. Trotzdem sind sie schon relativ konstant und liegen deutlich über den Lufttemperaturen in der Heizzeit. So stellt ein Grabenkollektor ein gutes Energieangebot auch in langen Frostperioden zur Verfügung.
Gleichzeitig liegen die Kosten für Erdwärmepumpen mit Grabenkollektor deutlich niedriger als mit Sondenbohrung. Bei gleicher Leistung ist je nach Situation vor Ort oft nur die Hälfte der Erschließungskosten nötig. In Kombination mit einer Erdwärmepumpe mit gutem COP-Wert lassen sich die Anforderungen für eine attraktive BAFA-Förderung ohne Schwierigkeiten erfüllen. Die staatliche Förderung erleichtert dabei die hohen Investitionen für die gesamte Erdwärmeheizung deutlich.