Eine Abluftwärmepumpe gewinnt Wärmeenergie aus der Abluft, also dem Luftstrom, der den Raum verlässt. Diese Energie lässt sich dann für Heizzwecke oder die Warmwasserbereitung nutzen. Erfahren Sie bei Buderus, wie eine Abluftwärmepumpe funktioniert, was sie von anderen Luft-Wärmepumpen unterscheidet und wo sie am sinnvollsten zum Einsatz kommen kann.
Was ist die Funktionsweise einer Abluftwärmepumpe?
Technisch betrachtet funktioniert eine Abluftwärmepumpe ebenso wie eine normale Luft-Wärmepumpe . Anders als letztere nutzt sie jedoch zur Wärmeerzeugung nicht eigens herbei gebrachte Zuluft, sondern Abluft. Als Fortluft gedachte, verbrauchte Raumluft lässt sich auf diese Weise noch einmal als Energieträger verwerten, bevor sie ins Freie geleitet wird. Mittels eingebauter Ventilatoren saugt die Abluftwärmepumpe die Luft an und leitet sie in das Gerät. Hier entzieht ihr ein Verdampfer die thermische Energie. Im Inneren der Pumpe zirkuliert ein Kältemittel, welches durch einen Wärmetauscher fließt. Der Wärmetauscher überträgt die der Abluft entzogenen Wärme auf das Kältemittel, bis es verdampft. Dieser Dampf gelangt anschließend in einen mit Strom betriebenen Kompressor, der das Gas verdichtet und somit sein Temperaturniveau noch weiter erhöht.
Die so entstehende thermische Energie wird im nächsten Schritt an das zu beheizende System, also den Heiz- und/oder Brauchwasserkreislauf, abgegeben. Hierbei verringert sich die Temperatur des Dampfes wieder, und er kondensiert. Das verflüssigte Kältemittel entspannt sich dann in einem Expansionsventil auf seinen vorherigen Druck. Ist dies geschehen, beginnt der gesamte Kreislauf von neuem, sodass konstant Heizwärme bereit steht.
Das sind die Vorteile und Nachteile der Wärmepumpen
Wärmepumpenart | Vorteile | Nachteile |
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Abluftwärmepumpe |
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Luft-Wärmepumpe |
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Was sind die weiteren Einsatzbereiche einer Abluftwärmepumpe?
Abluftwärmepumpen kommen in der Regel im Wohnbereich zum Einsatz, lohnen sich allerdings nur in gut gedämmten Neubauten oder kernsanierten Altbauten, also Niedrigenergiehäusern . Über die Lüftungsanlagen lässt sich einfach und effizient Wärme über die Abluft rückgewinnen. Diese kann dann dazu dienen, Heizwärme bereitzustellen oder aber neue Zuluft direkt vorzuwärmen.
Doch auch im Gewerbe oder der Industrie lassen sich die Pumpen gut einsetzen. Maschinen- oder Serverräume zum Beispiel generieren nahezu konstant eine hochtemperierte Abluft, aus der sich viel Energie für das Heizen des restlichen Gebäudes gewinnen lässt. Schwimmbäder können ebenfalls durch Abluftwärmepumpen beheizt werden, da die hohe Luftfeuchtigkeit die Gewinnung von viel Kondensationswärme ermöglicht.
Was versteht man unter Abluft, Zuluft und Fortluft?
- Zuluft: Außenluft, die von einer Lüftungsanlage in den Wohnraum oder eine Maschine geblasen wird und dann zum Atmen oder für andere Prozesse genutzt werden kann
- Abluft: Verbrauchte Luft, überwiegend mit hohem CO2- und Wasserdampfanteil, die zurück zur Lüftungsanlage transportiert wird
- Fortluft: Luft, welche von der Lüftungsanlage wieder ins Freie geblasen wird
Wann lohnt sich eine Abluftwärmepumpe?
Abluftwärmepumpen kosten etwa so viel wie normale Luft-Wärmepumpen. Diese Kosten müssen Sie jedoch nicht allein tragen. Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie für die Anschaffung und Installation einer Wärmepumpe bestimmte staatliche Fördermittel in Anspruch nehmen . Möchten Sie Ihre Wärmepumpe nur für die Erwärmung des Brauchwassers nutzen, sind gute Geräte bereits für etwa 3.000 Euro zu erwerben. Diese werden jedoch nicht gefördert.
Die Betriebskosten einer Abluftwärmepumpe richten sich nach dem Stromverbrauch und den geltenden Tarifen. Je nach Effizienz des Gerätes können diese Ausgaben meist nur etwa halb so hoch ausfallen wie beim Heizen mit Gas oder Öl.
Heizkosten Abluftwärmepumpe/Jahr: (10.000 kWh / 4 (JAZ)) * 0,16 Euro = 400 Euro
Heizkosten Gasheizung/Jahr: 10.000 kWh * 0,07 Euro = 700 Euro
Wählen Sie dann noch einen günstigen Wärmepumpenstromtarif, können Sie noch einmal zusätzlich sparen.
(Bei den angegebenen Kosten handelt es sich um Richtwerte, diese können regional unterschiedlich sein und nur beispielhaft angenommen werden.)
Die häufigsten Fragen zur Abluftwärmepumpe
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Einzige echte Voraussetzung für die Nutzung einer Abluftwärmepumpe ist, dass das Haus mit einer mechanischen Lüftungsanlage ausgestattet ist. Um einen effizienten Betrieb sicherzustellen, muss allerdings noch mehr beachtet werden. So sollte das Gebäude über eine ausreichende Dämmung verfügen und das Heizsystem großflächig ausgelegt sein. Wand- oder Fußbodenheizungen eignen sich am besten.
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Da Abluft in normalen Haushalten nur begrenzt zur Verfügung steht, eignen sich Abluftwärmepumpen überwiegend für kleinere bis mittelgroße Häuser mit guter Dämmung. Ist zu viel Fläche zu beheizen oder entweicht zu viel Wärme nach außen, so wird die eigentliche Heizleistung der Pumpe nicht ausreichen, um den Heizbedarf zu decken. In diesem Fall muss ein zweiter Wärmeerzeuger wie ein Zusatzheizstab oder Spitzenlastkessel zum Einsatz kommen, welcher viel Energie verbraucht. Hierdurch erhöhen sich dann die Betriebskosten.
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Der Großteil der Kosten bei einer Wärmepumpe jedweder Art ergibt sich aus dem Anschaffungspreis: Dieser beträgt bei effizienten Geräten in der Regel mehr als 10.000 Euro. Bei einer Abluftwärmepumpe kommt dabei noch die benötigte Lüftungsanlage hinzu. Dafür arbeitet eine richtig dimensionierte Wärmepumpe nahezu konkurrenzlos günstig, sodass sich das Gerät bereits in 10 bis 15 Jahren amortisieren kann.