Die Energieeffizienz von Wohngebäuden hat viele Auswirkungen: Mit hoher Effizienz geben die Bewohner wenig Geld für Heizung und Warmwasser aus. Gleichzeitig tragen effizientere Gebäude stark zum Klimaschutz bei. Lesen Sie, welche Kriterien bei der Berechnung der Energieeffizienz maßgeblich sind!
Die Energieeffizienz von Wohngebäuden beschreibt, mit welchem Aufwand an Primärenergie sich der Energiebedarf für die Gebäudenutzung decken lässt. Dabei sind drei Aspekte maßgeblich:
- Wie hoch ist der Bedarf an Endenergie bei der Nutzung des Gebäudes?
- Welche Verluste entstehen, um die benötigte Primärenergie zu transportieren, zu speichern und umzuwandeln?
- Wie viel CO2 wird pro verbrauchter Kilowattstunde freigesetzt?
Für Eigentümer, Bewohner und Nutzer von Gebäuden hat die Energieeffizienz in erster Linie eine wirtschaftliche Bedeutung. Von ihr hängt direkt der Primärenergieverbrauch und damit die jährlichen Energiekosten ab. Das bedeutet, alle Maßnahmen, die die Energieeffizienz von Wohngebäuden steigern, senken gleichzeitig die jährlichen Ausgaben.
Das zweite Ziel ist der Klimaschutz. Je effizienter sich der Energiebedarf eines Hauses decken lässt, desto weniger CO2 entsteht. Dabei gilt das Prinzip "efficiency first": Die sauberste Energie ist diejenige, deren Produktion und Transport gar nicht erst nötig ist. An dieser Stelle ist es auch sehr wichtig, zwischen fossiler und regenerativer Energie zu differenzieren. Denn beide Formen verursachen Kosten, aber der Beitrag zum Klimawandel fällt vollkommen unterschiedlich aus.
Gesetzliche Vorgaben für die Energieeffizienz von Wohngebäuden
Neben privaten Hauseigentümern ist das Thema der Energieeffizienz für Kommunen, Wohnungswirtschaft, Gewerbe und Industrie und öffentliche Einrichtungen von höchster Bedeutung. Klimapolitische Maßnahmen verlangen europaweit die Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudesektor.
In Deutschland sind die wichtigsten Regelwerke die Energie-Einspar-Verordnung (EnEV) und das Erneuerbare-Energie-Wärme-Gesetz (EEWärmeG), die künftig im Gebäude-Energie-Gesetz zusammengefasst sind. Daraus ergeben sich die Verpflichtung zu hohen Effizienzhaus-Standards für Neubauten und strenge Anforderungen für die energetische Sanierung und Heizungsmodernisierung.
Zu den Pflichten für Hausbesitzer gehört auch ein Energiepass bzw. Energieausweis, den ein zertifizierter Energieeffizienzexperte ausstellen kann. Dieses Dokument hilft dabei, die Heizkosten und das Modernisierungspotenzial abzuschätzen.
Viele Experten bewerten die Aussagekraft allerdings kritisch. Unter anderem wegen der Abweichungen der Ergebnisse verschiedener Berechnungsmethoden auf Basis von errechnetem Bedarf beziehungsweise gemessenem Verbrauch. Der Energieausweis bietet Orientierung für Mieter und Käufer, ist aber ohne Prüfung der Immobilie mit ausreichender Sachkenntnis keine ausreichende Entscheidungsgrundlage.
Die Energieeffizienz von Wohngebäuden bewerten Energieeffizienzexperten nach einheitlichen Methoden und stellen darüber einen Energieausweis aus. Dieser umfasst unter anderem:
- allgemeine und energetische Angaben zum Gebäude
- Angaben zum Energiebedarf in Kilowattstunden pro qm
- die Energieeffizienzklasse des Hauses, die der Energieausweis auf einer Farbskala angibt
- Erklärung wichtiger Fachbegriffe
- Zusatzseiten mit Vorschlägen für sinnvolle Maßnahmen zur energetischen Sanierung
Je nach Alter und Art des Gebäudes ist es möglich, einen aufwändigeren Bedarfsausweis oder den preiswerteren Verbrauchsausweis zu beantragen. Die Ergebnisse der Berechnungsmethoden für das selbe Gebäude können deutlich abweichen.
Was beeinflusst die Energieeffizienzklasse des Gebäudes?
In der Praxis beschreiben viele verschiedene Energiestandards die Energieeffizienz von Häusern:
- Niedrigenergiehaus
- Niedrigstenergiehaus
- Passivhaus
- Nullenergiehaus
- Energie-Plus-Haus
- Drei-Liter-Haus
Sie sind auf unterschiedlicher Basis definiert und zertifiziert. In Deutschland spielen die Standards der KfW-Effizienzhäuser eine zentrale Rolle. Sie definieren sich in Bezug auf ein Referenzgebäude und machen klare Vorgaben für den maximalen Primärenergiebedarf. Diese Energieeffizienzklassen sind die Grundlage für die Vergabe von staatlicher Förderung und entscheidend für die Höhe von Zuschüssen und die Konditionen für Förderdarlehen.
Den größten Einfluss auf die Energieeffizienzklasse haben die baulichen Eigenschaften und die verwendete Haustechnik. Auch das Nutzungsverhalten hat einen starken Einfluss auf den tatsächlichen Verbrauch, ist aber nur in der Rückschau messbar.
Neben der thermischen Dämmung und Gasdichtheit der Gebäudehülle spielt die Effizienz der Heizanlage von der Wärmeerzeugung und Speicherung bis zur Verteilung im Wohnraum eine zentrale Rolle.
Hochentwickelte Systemtechnik für mehr Energieeffizienz
Der Energiebedarf von Wohnhäusern entsteht durch die Nutzung der Heizung und die Erzeugung und Speicherung von Warmwasser. Darum ist die genutzte Anlagen- und Heiztechnik, neben dem baulichen Zustand und der Dämmung, ein zentraler Faktor für die Energieeffizienz von Wohngebäuden. Effiziente Heiztechnik leistet einen immens wichtigen Beitrag zur Senkung von Heizkosten und CO2-Emissionen.
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- Erdgas
- Biomasse
- Solarenergie
- Umweltwärme mit Wärmepumpe
- Kraft-Wärme-Kopplung mit BHKW und Brennstoffzelle
- uvm.
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