Flüssiggas-Kunden nutzen die Vorteile der sauberen und effizienten Gasheizung auch ohne Netzanschluss. Durch Verflüssigung reduziert sich das Volumen des Rohstoffs auf den 260. Teil. Das ermöglicht den einfachen und kosteneffizienten Transport auch ohne Pipeline. Sogar der Gasherd lässt sich ohne Schwierigkeiten mit Flüssiggas betreiben, wenn die Anbindung an das öffentliche Versorgungsnetz zu teuer oder unpraktikabel ist. Voraussetzung ist die Aufstellung eines Tanks in der Nähe der Verbrauchsstelle.
Die Nutzung von Flüssiggas
Die Möglichkeiten der Nutzung von Flüssiggas entsprechen weitgehend denen von Erdgas aus dem öffentlichen Netz. Es ist ein sehr effizienter Primärenergielieferant für die Wärmeerzeugung mit einem Brennwert, der den von Erdgas noch deutlich übersteigt.
Jede moderne Brennwert-Gasheizung lässt sich einfach als Flüssiggastherme betreiben. Der Kessel ist dann statt ans Versorgungsnetz an den Flüssiggastank angebunden. Ein Zähler misst den Verbrauch, der Gaslieferant rechnet auf Grundlage dieses Verbrauchs dann ab. Flüssiggas wird transportabel in Gasflaschen angeboten und ist als Campinggas verbreitet. Es eignet sich als Kraftstoff für Ottomotoren und ist ein wichtiger Brennstoff für Industrieanlagen und verschiedene, Flammen erzeugende Arbeitsgeräte.
Arten von Flüssiggas
Als Flüssiggas im weiteren Sinne lassen sich verschiedene Formen fossiler Brennstoffe kategorisieren. Im engeren Sinne ist in der Regel LPG (liquified petroleum gas) gemeint: Eine Mischung kurzkettiger Kohlenwasserstoffe, vorrangig Propan und Butan. Diese fallen bei der Erdöl- und Erdgasraffinierie an.
Davon zu unterscheiden ist LNG (liquified natural gas), das seiner Zusammensetzung nach Erdgas mit einem überwiegenden Methananteil ist. Nur für den Transport über den Seeweg wird LNG verflüssigt, um am Bestimmungsort in das Versorgungsnetz eingespeist zu werden.
Deutsche Flüssiggas-Kunden beziehen in der Regel LPG. Bahnkesselwagen und Straßentankwagen transportieren das Gas und pumpen es beim Kunden vor Ort in den Flüssiggastank.
Preise und Verträge
Den Versorgungsvertrag für Flüssiggas schließen Verbraucher ähnlich wie bei Erdgasbezug mit dem Anbieter des Brennstoffs. Der Benutzer muss einen ausreichend großer Tank auf eigene Kosten aufstellen oder mietet ihn, oft günstig in Verbindung mit einer Anbieterbindung. Die Tankgröße sollte den Jahresbedarf decken, um mit wenigen Füllungen möglichst effizient zu arbeiten.
Ein weiterer Vorteil: Mit einem großen Tank lassen sich zeitweise günstige Preise ausnutzen und Flüssiggas ähnlich, wie es bei Heizöl üblich ist, auf Vorrat kaufen. Ein wichtiges Kriterium ist die Sicherheit: Flüssiggas bildet mit Luftsauerstoff explosive Gemische. Es ist zudem schwerer als Luft und sammelt sich in Senken. Daher gelten strenge Vorgaben für den Aufstellort von Flüssiggastanks.