Die Bezeichnung Bypass oder auch Überströmventil steht in der Heiz- und Anlagentechnik für eine Leitung zum Umgehen eines Bauteils. Er ist sozusagen eine Art zusätzliche Rohrleitung Das Prinzip kommt im Bereich Heizungs- und Haustechnik an vielen Stellen zum Einsatz. Zum Beispiel bei der kontrollierten Wohnraumlüftung oder in der Heizwasserverteilung.
Wofür gibt es den Bypass?
Der Bypass kann direkt auf den Heizkreislauf einwirken. Er dient etwa zum Messen und Kontrollieren einer Strömung oder spielt eine Rolle für die Steuerung und Regelung einer Anlage. So deaktiviert beispielsweise ein schaltbarer Bypass saisonal nicht benötigte Funktionen, ohne gleich Änderungen an der Installation vornehmen zu müssen. Es lassen sich auf diese Weise auch zeitweise zusätzliche Anlagen in das Leitungssystem mit einbeziehen.
Wohnraumlüftung mit Bypass
Eine wichtige Rolle spielt das Bauprinzip des Bypasses auch für Lüftungsgeräte und zentrale Lüftungsanlagen. Hier bringt er einen Vorteil, denn die Lüftungsanlagen lassen sich durch ihn besser regulieren. Der Sommer-Bypass umgeht den integrierten Wärmetauscher und stellt einen direkten Luftaustausch ohne Wärmerückgewinnung her. Das ist erwünscht, um im Sommer nachts kühlere Luft von außen in den Wohnraum zu leiten. Eine intelligente Bypass-Automatik kann tagsüber wieder auf Kühl-Rückgewinnung schalten. Wenn außen höhere Temperaturen herrschen als innen würde sich sonst über den direkten Zustrom das Haus aufheizen.
Auch in vielen anderen Einsatzbereichen ist der Bypass ein wichtiges Bauprinzip für die Gestaltung von Leitungssystemen. So wird zum Beispiel bei der Enthärtung und Aufbereitung des Heizungswassers permanent oder zeitweise ein Bypass installiert.